Koordinationsspiele sind Spiele, die zum speziellen Training der motorischen Fähigkeiten und kognitiven Prozesse von Kindern eingesetzt werden, um unterschiedliche koordinative Fähigkeiten zu entwickeln.
Gerade für Kinder sind diese Themen von großer Bedeutung, deshalb erfahren Sie in diesem Artikel alles über Koordinationsspiele. Außerdem lernen Sie, welche Rolle Koordination in unserem Leben spielt und warum sie uns wichtig ist.
Was versteht man unter Koordination?
Der Begriff Koordination bezeichnet die gezielte und sichere Fähigkeit, die Bewegungen des ganzen Körpers oder einiger seiner Teile zu beherrschen.
Sie äußert sich in der schnellen und präzisen Ausführung motorischer Aufgaben und ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Kinder in ihrer Entwicklung lernen sollten.
Die Koordination hat unterschiedliche Bedeutungen für unsere Gesundheit und Lebensqualität.
Besonders wichtig ist die Schulung bereits im Kindesalter – aber es ist nie zu spät, auch das Training für Erwachsene ist gut geeignet.
Koordinationsspiele unterstützen gleichzeitig sowohl das aktive als auch das effektive Lernen und stärken die Zusammenarbeit und Teambuilding durch das Spielen.
Top 15 Koordinationsspiele für Kinder: Tolle Ideen und Tipps für Spaß
Diese Spiele solltet ihr unter jeden Preis kennen! Mit diesen Koordinationsspielen wird Ihr Kind richtig Spaß haben.
1. Aufräumspiel
Wer räumt schon gern auf? Niemand! Aber mit dem Aufräumspiel wird eine Koordinationsübung daraus, mit der Ihr Kleine vor allem Zielgenauigkeit trainiert.
Durch verschiedene Varianten kann auch das Bewegungsgefühl geübt werden. Spielzeug in die Kiste zu werfen macht auch Spaß und ist aufregend.
Wer errät die Spielzeugkiste am besten? Wer schafft es, das Spielzeug nach hinten oder zwischen die Beine zu werfen? Lassen Sie es Ihre Kleinen probieren!
2. Becher und Ball
Becher und Ball zählt auch zu den Koordinationsspielen. Ein Kind wirft den Ball, und anderes fängt ihn mit dem Becher, der aus unterschiedlichen Materialien (z.B. Holz) sein kann, auf.
Bevor das Kind jedoch den Ball fängt, muss es sich erst einmal umdrehen. Dann tauschen die Kleinen ihre Rollen.
3. Bäumchen wechsle dich
Von Koordinationsspielen, die komplex sind, ist Bäumchen wechsle dich. Sie müssen zuerst ein Rechteck machen.
Dies können Sie mit den Hütchen oder Markiertellern erfolgen. Dabei sollen neben den Eckpunkten entlang der Seiten in gleichen Intervallen weitere Punkte markiert werden.
Jeder Mitspieler nimmt einen Platz im Rechteck ein. Sie geben den Mitspielern einen Laufweg vor, die sie beenden müssen, sobald sie den Ball abgespielt haben. Die Aufgabe besteht darin, den in Bewegung zu halten.
4. Förderband
Die Kleinen müssen auf dem Rücken auf dem Zimmerboden liegen. Sie stehen sich abwechselnd gegenüber, und ihre Beine müssen hochgehalten werden.
Legen Sie einem Mitspieler einen Gegenstand oder ein Spielzeug auf die Füße und dieser sollte den Gegenstand nur mit seinen Füßen an den anderen Mitspieler weitergeben.
5. Luftballon
Bei Kindern verursacht das Spielen mit Luftballons am meisten Spaß. Die Kleinen stellen sich im Kreis auf.
Einer von ihnen beginnt das Spiel, indem er einen Ballon nimmt und an einen anderen weitergibt.
Die Person, die den Ballon fangen muss, sollte jedoch, bevor ihn fängt, schnell das Objekt berühren, das Sie ihr sagen, dass sie es berühren soll. Wer dies nicht tut oder seinen Ballon fallen lässt, scheidet aus dem Spiel.
6. Luftballon-Ballerina
Eines der bekannteren Koordinationsspiele ist die Luftballon-Ballerina. Die Kinder sollten in zwei Gruppen aufgeteilt werden, die gegeneinander antreten.
Sie sollten für jede Gruppe einen Hindernisparcours einrichten. Der erste Spieler jeder Gruppe bekommt einen Ballon.
Auf Ihren Befehl müssen zwei Spieler den Parcours bis zum Wendepunkt durchlaufen. Aber sie müssen auch gleichzeitig den Luftballon in der Luft halten.
Nach der Rückkehr ist es wichtig, dass die Spieler so schnell wie möglich zu ihrem nächsten Spieler zurückkehren, der die Hindernisse überwinden muss. Berührt der Ballon jedoch während des Spiels den Boden, muss der Spieler von vorne beginnen.
7. Obstsalat
Für dieses Koordinationsspiel sollten sich alle Kinder in einem großen Kreis aufstellen. Ihre Aufgabe ist es, alle Bälle für eine bestimmte Zeit in einer bestimmten Weise in Bewegung zu halten.
Für dieses Spiel brauchen Sie verschiedene Bälle, wie Luftballon, Fußball, Softball, Tennisball und so weiter.
8. Orientierungsstaffel
Alle Kleinen sollten in drei Gruppen eingeteilt werden. Zuerst müssen Sie jedem Team eine bestimmte Hütchenfarbe zuweisen.
Diese Hütchen werden dann über das ganze Feld kreuz und quer verteilt. Die Aufgabe der Kleinen besteht darin, zu den Hütchen ihrer Farbe zu sprinten, diese einmal zu umrunden und dann zum nächsten Hütchen schnell zu sprinten.
Dann geht dieser Mitspieler so schnell wie möglich zu seinem zurück. Das Team, das zuerst fertig ist, ist Gewinner.
9. Meterstab
Bei diesem Spiel muss das gesamte Team einen Meterstab mit nur einem Finger berühren. Es muss so einen Parcours durchlaufen.
Sie als Spielleiter müssen die Aktion überwachen und prüfen, ob alle Gruppenmitglieder immer gleichzeitig den Meterstab berühren.
10. Prellgeschicklichkeit
Innerhalb eines abgesteckten Spielfeldes laufen die Kinder kreuz und quer durcheinander. Sie prellen dabei einen Ball.
Immer wenn sich zwei Kinder treffen, müssen sie sich mit einer Hand abklatschen. Die Kinder zählen, wie viele ihrer Mitspieler sie abklatschen können, aber ohne den Ball zu verlieren.
Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, können Sie Hindernisse im Spielfeld aufstellen, die die Kinder überqueren oder umlaufen müssen.
11. Seilformen
Dieses Spiel mit Seil ist ein lustiges Teamspiel. Sie sollten jeder Gruppe ein langes Seil geben, das 10 Meter lang ist.
Jedes Mitglied der Gruppe steht gleichmäßig über die gesamte Länge des Seils und hält das Tau mit seinen Händen.
Die Aufgabe besteht darin, dass jeder eine bestimmte Form macht (je nachdem, was Sie sagen, welche Form er machen soll).
Gleichzeitig darf das Gruppenmitglied kein Seil loslassen. Mögliche Formen sind Quadrat, Acht, Kreis, Buchstabe, Zahl, Stern.
12. Tanzen mit Luftballons
Luftballons sind auf dem Boden zerstreut. Jedes Kind muss schnell einen Ballon nehmen und dabei sein Paar finden.
Sein Paar ist das mit der gleichen Ballonfarbe. Jedes Paar nimmt einen Ballon und zusammen halten sie ihn ganz.
Die Kleinen müssen leicht tanzen, ohne den Ballon fallen zu lassen. Aber sie dürfen nicht diesen mit den Händen berühren. Sie müssen auf dieser Weise miteinander Kommunikation haben.
Wenn ihr Ballon fallen gelassen wird, sind sie immer noch im Spiel, weil sie noch einen Ballon derselben Farbe haben. Das Paar, das am längsten im Spiel bleibt, ist Gewinner.
13. Tierstaffel
Dieses Koordinationsspiel ist kein gewöhnliches Staffelspiel, weil die Laufstrecke mit verschiedenen koordinativen Übungen bewältigt wird.
Zu Beginn des Spiels sollten Sie für jedes Kind bestimmte Bewegungsarten einführen. Jede Bewegung ist nach einem Tier benannt. Zum Beispiel der Frosch macht Froschsprünge, der Hund rennt, die Schnecke langsam kriecht…
Andere mögliche Tiere sind die Schlange, die Krabbe, der Bär und so weiter. Ihnen ist keine Grenze gesetzt, also lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Sie sollten jedem Kind ein Tier zuordnen. So wissen die Kinder anhand des Tieres, wie sie mit Ihrem Startkommando rennen müssen. Dieses Spiel hat keine Gewinner, also lassen Sie die Kinder Spaß haben.
14. Twister
Eine zwei Quadratmeter große Plastikplane mit bunten Punkten und eine Drehscheibe ist schon alles, was Sie brauchen. Sie müssen Plastikplane auf den Zimmerboden legen.
Hier sind rote, blaue, gelbe und grünen Punkte. Die Drehscheibe ist in farbige Viertel eingeteilt, diese stehen für jeweils ein Körperteil.
Ein Mitspieler dreht zunächst an der Scheibe und sagt eine Kombination an, beispielsweise „rechte Hand auf blau“. Nun müssen alle Mitspieler diese Position auf der Plastikplane einnehmen und darf jeder Farbpunkt nur von einem Mitspieler berührt werden.
Wenn es mehr als 2 Mitspieler gibt, gilt diese Berührungsregel nicht. Nach dem nächsten Drehen wechseln die Mitspieler die Position.
Es ist gestattet kurz einen Farbpunkt mit einem Körperteil zu verlassen, damit ein anderer Körperteil platziert werden kann.
15. Über die Planke gehen
Die Kleinen sollten paarweise gebildet werden. In der ersten Runde führen sich die Partner gegenseitig mit offenen Augen über die Planke (das Brett oder die Bank).
Dies dient einem ersten Überblick über den Weg und der Vertrauensbildung zwischen den Partnern. Dann, in der nächsten Runde, werden einem Partner die Augen verbunden.
So können Sie das Kind mit den verbundenen Augen über die Planke führen lassen. Aber natürlich gibt ein Mitspieler seinem Partner Anweisungen. All dies ist wie ein Piratenspiel, also veranstalten Sie eine kleine Piratenparty.
Welche koordinativen Fähigkeiten gibt es? 7 unterschiedliche Koordinationsfähigkeiten
Zu den 7 unterschiedlichen koordinativen Fähigkeiten zählen:
- Differenzierungsfähigkeit,
- Gleichgewichtsfähigkeit,
- Kopplungsfähigkeit,
- Orientierungsfähigkeit,
- Reaktionsfähigkeit,
- Rhythmitisierungsfähigkeit,
- Umstellungsfähigkeit.
Bei diesen Fähigkeiten ist es wichtig zu verstehen, dass sie alle miteinander verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen.
Differenzierungsfähigkeit
Die Differenzierungsfähigkeit ist die Bestimmtheit und Feinabstimmung der Bewegung. Muskeln, Bänder und Sehnen liefern kinästhetische Informationen.
Diese Informationen können situationell für motorische Bewegungen umgesetzt werden. Dabei eignen sich Ball und unterschiedliche Wurfspiele.
Gleichgewichtsfähigkeit
Diese Fähigkeit dient dazu, den Körper auszubalancieren und im Gleichgewicht zu halten. Darüber hinaus ist es auch wichtig, das Gleichgewicht während und nach ausgiebigen Körperbewegungen zu halten oder wiederherzustellen.
Eines der einfachsten und wichtigsten Koordinationsspiele für Kinder sind hier Gleichgewichtsspiele oder Spiele zum Balancieren.
Kopplungsfähigkeit
Sie ist mit der Differenzierungsfähigkeit eng verknüpft, aber sie koordiniert Einzelbewegungen oder Teilkörperbewegungen im Rahmen einer Gesamtbewegung oder eines Handlungsziels.
Die Kopplungsfähigkeit ist trainierbar, kann aber durch Erkrankungen des zentralen Nervensystems beeinträchtigt werden.
Eine Möglichkeit zu den Spielen dieser Koordination bietet zum Beispiel Seilspringen.
Orientierungsfähigkeit
Die Lage des eigenen Körpers im Raum und in der Zeit beziehungsweise die Position von Körperteilen zu koordinieren, zu halten und verändern zu können, wird als Orientierungsfähigkeit beschrieben.
Hier sind Ballspiele als beste Übungen für diese Koordinationsspiele.
Reaktionsfähigkeit
Diese Koordinationsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit oder Reaktionsgeschwindigkeit auf einen oder mehrere Reize aus der Umwelt.
Eine gute Reaktionsfähigkeit und kurze Reaktionszeiten sind im Alltag sowie beim Ausüben von sportlichen Aktivitäten wichtig.
Als wichtigste Spiele zur Koordination für Kinder sind hier Sprintübungen zu zählen.
Rhythmitisierungsfähigkeit
Die Rhythmisierungsfähigkeit ist ein Begriff aus der Sportmotorik. Diese Koordinationsfähigkeit stellt die Fähigkeit dar, einen äußeren oder inneren Rhythmus und die eigenen Bewegungen gemäß diesem Rhythmus zu steuern.
Sie ist eine wichtige Eigenschaft sowohl für Tanzspiele und Musikspiele als auch beim Joggen. Die Spiele dienen hauptsächlich dem Training, bei dem sich die Kinder im Rhythmus der Musik bewegen müssen.
Umstellungsfähigkeit
Die Konzentration liegt hier in der Anpassung des eigenen Handelns an plötzlich auftretende neue Ereignisse oder Vorkommnisse. Das Reagieren auf unvorhersehbare Situationen und Bewegungsänderungen sind Teil der Umstellungsfähigkeit.
Hier wichtigste Koordinationsspiele sind Fang-, Lauf- und Nachlaufspiele für Kinder.
Koordinative Fähigkeiten durch Spiele lernen: Fördern-Ja, Überfordern-Nein
Die koordinativen Fähigkeiten sind nicht angeboren. Sie müssen erlernt, gefestigt und weiterentwickelt werden. In welchem Alter wird die Koordination am besten gelernt und entwickelt?
Zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr besteht eine besondere Lernfähigkeit im Bereich der koordinativen Fähigkeiten. Warum dann?
Denn die Reifung der Grundfunktionen des zentralen Nervensystems und des Analysators wird in diesem Alter beschleunigt. Hinzu kommt ein großes Bewegungsbedürfnis.
Der beste Weg, um die Koordination mit Ihrem Kind auszuüben, ist die Verwendung von Kinderspielen, die präzise, schnelle und variable Bewegungen beinhalten oder Spiele, die komplex sind, weil sie ein paar Bewegungen gleichzeitig oder eins nacheinander kombinieren.
Verwenden Sie immer die Bewegungen, die Ihr Kind bereits gemeistert hat, zum Beispiel Springen, Laufen, Werfen oder Balancieren. Ändern Sie dann das Spiel mit zusätzlichen Anforderungen!
Helena Schultz ist ein sehr herzlicher Mensch und angeborene Pädagogin.
Sie hat durch ihre eigene Kinder als auch durch die Kinder und Familien, mit den sie beruflich in Kontakt stand, große Erfahrungen gesammelt. Durch ihre reiche Lebenserfahrung und ständige Weiterbildung hat sie Wissen gesammelt, dass sie kaum erwarten kann, mit Ihnen zu teilen.